In Gelsenkirchen wurden vom 23. Bis 26.Mai 2025 die Europameisterschaften im Ju-Jutsu ausgetragen.
Neben den schon bekannten Disziplinen Duo, Ju-Jutsu Fighting und NE-WAZA wurde beim Duo Show sowie beim Para Jiu Jitsu und bei der Inclusive Self-Defense um Medaillen gekämpft. Hierzu später mehr.
Zuerst gilt all unsere Anerkennung dem ausrichtenden Verein Bushido Ryu Gelsenkirchen um Chris Bazant.
Die Deutschen Einzelmeisterschaften haben sie schon hervorragend ausgereichtet, bei der EM haben sie sich selbst übertroffen! Neben der tadellosen Herrichtung der Halle, dem ausgezeichneten Catering, teils durch die Firma Ebben, teils durch engagierte Mitglieder des Bushido Ryu wurde auch ein Shuttle Service für anreisende Ländermannschaften ermöglicht. Sowohl durch ein örtliches Busunternehmen als auch durch private Fahrzeuge von Vereinsmitgliedern. Der Bushido Ryu Gelsenkirchen hatte sich selbst übertroffen und in Zusammenarbeit mit hervorragenden Referees, einem kompetenten Medizinischen Team, Pressevertreten in Schrift, Bilden uns Social Media und dem relativ neuen Copetition Team des DJJV war es eine mehr als gelungene Veranstaltung.
Es gab technische Neuerungen. Die analogen Wertungstafeln im Duo wurden durch digital erzeugte Wertungen ersetzt und vor dem Siegerpodest war eine blaue LED – Wand, welche die Flaggen der Platzierten zeigte. Eine deutliche Aufwertung dieser Meisterschaften.
Es folgten in allen Disziplinen spannende, technisch und taktisch hochwertige Kämpfe mit verdienten Europameisterschaften und Platzierungen. Es gab zwei ernsthaftere Verletzungen, wir wünschen den betroffenen Athleten eine schnelle Genesung.
Zwei Trainer wurden wegen undisziplinierten Verhaltens am Mattenrand vom Turnier ausgeschlossen.
Bei einem Teilnehmerfeld von über 400 Ju-Jutsuka eine erfreulich niedrige Quote.
Wenden wir uns den relativ neuen Wettbewerben zu: beim Duo Show zeigten zwei Athleten eine maximal 2miütige Choreographie, bei der sowohl die technische Ausführung als auch das Show Element bewertet wurde.
Hier gab es Lichtschwert Duelle, chinesische Drachen und vieles mehr auf hohem technischem Niveau zu sehen. Eine weitere Aufwertung.
Den Para Athleten gehört jetzt schon unsere Anerkennung für ihre Courage, bei Meisterschaften anzutreten.
Bei den Para Athleten wurde zwischen körperlichen und kognitiven Einschränkungen unterschieden, bei Bedarf wurde geschlechtsgemischt gestartet.
Sowohl beim Para-Ne-Waza als auch bei der Inclusive Self Defense zeigten die Para Athleten erstaunliches technisches Niveau und zeigten, dass sie zurecht bei der EM dabei waren.
Besonders beeindruckt hat mich der rumänische Starter Ferenc Arpad Csiki.
Ferenc ist nicht nur blind, seine rechte Hand fehlt ab dem Unterarm, die linke Hand ist nicht voll entwickelt.
Trotzdem startete Ferenc in beiden Para-Disziplinen. Beim NE-WAZA war Ferenc technisch und taktisch voll auf der Höhe, bei der Inclusive Self Defense brillierte er mit ausgefeilter Technik inklusive eingesprungenen Würfen.
Völlig verdient errang Ferenc Silber beim NE-WAZA und Gold bei der Self Defense.
Am Ende des Dritte Kampftages, am Samstag, gab es in der Klasse NE-WAZA +94 kg ein deutsches Finale: Gegen Alexander Sak trat Lokalmatador Louis Theodoridis aus Gelsenkirchen an. Gold ging in einem von der Taktik bestimmten Finale an Alex Sak, Lous holte Silber.
In der Medaillenstatistik holte Deutschland hinter Israel und Frankreich einen dritten Platz.
Unsere Ausbeute sind 6 Gold-, 5 Silber- und neun Bronzemedaillen.
Die Teamwertung im Fighting holte Deutschland im Finale gegen die Niederlande.
Folgende Starter aus NRW waren dabei:
Charlotte Kummer, 9. Platz Fighting F -52 kg
Katja Winklmaier-Peran 5.Platz NE-WAZA F -63 kg
Jana Kampl, 3. Platz NE-WAZA F +70 kg
Georg Stin, 5.Platz NE-WAZA M -62 kg
Mathis Asendorf, Platz 13 NE-WAZA M -94 kg
Louis Theodoridis, Platz 2 NE-WAZA m +94 kg
Yakup Mutlu, Platz 2 Para NE – WAZA Mixed -77kg.
Applaus für unsere Starterinnen und Starter.
Zurück zum ausrichtenden Verein: Im Rahmen der Siegerehrung am Samstag erhielt Chis Bazant eine Auszeichnung für die sensationelle Ausrichtung, die er sichtlich gerührt mit all seinen Vereinsmitgliedern teilten.
Es war eine großartige Europameisterschaft, ich bin dankbar, dass ich dabei sein und mit Kamera und Text mitgestalten durfte.
Stefan Kochsiek, NWJJV